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Fertignährböden (Eigenschaften, Anwendung sowie die spezielle Zubereitung)

In diesem Bereich finden Sie Detailinformationen über die von uns angebotenen Trockennährböden:

Alle Produkte finden Sie bei uns im Shop

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.10456.0500 -500 g-)
Zur Isolierung und orientierenden Differenzierung von Pilzen der Gattung Candida und anderen Hefen nach NICKERSON (1953).

Wirkungsweise:
Neben Hefeextrakt, Glycin und Glucose als Nährgrundlage enthält der Nährboden „Bismut-Sulfit-Indikator“ zur weitgehenden Hemmung der Begleitflora. Candida und die meisten anderen Hefen entwickeln sich ungehindert unter gleichzeitiger Reduktion des Bismut-Sulfit-Indikators und nehmen dabei eine bräunliche bis schwarze Farbe an. Zur besseren Hemmung der bakteriellen Begleitflora können nach BARR u. COLLINS (1966) 2 mg/I Neomycinsulfat zugesetzt werden.

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Hefeextrakt 1,0; Pepton aus Soja 2,0; Glycin 10,0; D(+)- Glucose 10,0; Bismut-Sulfit-Indikator 2,0; Agar-Agar 15,0.

Zubereitung:
40 g/l lösen, zur gleichmäßigen Verteilung des entstandenen Präzipitats gut umschütteln, Platten gießen. Achtung: Nicht autoklavieren! pH: 6,5+ 0,2. Der zubereitete Nährboden ist opaleszent bis trübe.

Anwendung und Auswertung:
Material von Pilzrasen oder Abstrichmaterial vom Rachen oder hinteren Scheidengewölbe wird mit steriler Öse oder Wattetupfer entnommen und auf die Oberfläche des Nährbodens aufgetragen. Bebrütung: 2 – 3 Tage bei Raumtemperatur (ca. 22°C) und ggf. bei 37°C bebrüten.
Bräunlich bis schwarz wachsende, glatte, pastöse Kolonien sind in den meisten Fällen Hefen. Selten auftretende ähnlich pigmentiert wachsende Bakterienkolonien oder hefeähnliche Pilze lassen sich mikroskopisch abgrenzen. Dermatophyten und Schimmelpilze treten auf diesem Nährboden ebenfalls nur selten in Erscheinung und sind anhand des Luftmycels leicht abgrenzbar. Zur Differenzierung der Hefen und insbesondere zum Erkennen von Candida albicans sind weitere Untersuchungen (z.B. auf Reisextrakt-Agar – Art.Nr.1.10912.0500) anzuschließen. Methoden zur biochemischen Identifizierung von Candida-Arten wurden z.B. von MARTIN u. SCHNEIDAU (1970) beschrieben.

Qualitätskontrolle des Nährbodens:

TeststämmeWachstumdunkle Kolonien
Candida albicans ATCC 10231gut
+
Candida stellatoidea NCDC 385mäßig
+
Torulopsis glabrata DSM 70614schwach-mäßig
+ / –
Saccharom ces cerevisiae ATCC 7752schwach-mäßig
+ / –
Proteus mirabilis ATCC 29906kein-schwach
Enterobacter cloacae ATCC 13047kein-schwach
Pseudomonas aeru inosa ATCC 27853kein-schwach
Escherichia coli ATCC 25922kein

Literatur:

  • BARR, F.S., a. COLLINS, G.F.: A rapid method for the isolation and identification of Candida. J. Southem Med. Assx., 59; 694-695 (1966).
  • NICKERSON, W J. (Dermatologe): Reduction of inorganic substances by yeasts. I. Extracellular reduction of sulfite by species of Candida. – J. Infect. Dis., 93; 43-56 (1953).
  • NICKERSON, W J. (Dermatologe): Biology of Pathogenic Fungi. -Chronica Botanica Comp. Waltham (1947).
  • MARTIN, M.V., a. SCHNEIDAU, J.D.: A simple and reliable assimilotion test for the identification of Candida spezies. Am. J. Clin. Path., 53; 875-879 (1970).

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.10896.0100 / 0500 -100 / 500g-)

Nährboden nach TAPLIN et al. (1969,1970) zur Isolierung und in vielen Fällen zur schnellen Differenzierung von Permatophyten, auch aus mischinfiziertem Untersuchungsmaterial.
Nach vergleichenden Untersuchungen von MERTZ et al. (1970) war Dermatophyten-Selektivagar (DTM) in der Selektivität anderen Pilznährböden überlegen. Nach ALLEN et al. (1970) besteht sein Vorzug im schnellen Wachstum der Dermatophyten und in dem unübersehbaren Farbumschlag.

Wirkungsweise:
Außer den selektiven Hemmstoffen Cycloheximid, Gentamicin und Chlortetracyclin, die das Wachstum von Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen teilweise unterdrücken, enthält der Nährboden Phenolrot als pH-Indikator. Die meisten Dermatophyten produzieren auf DTM basische Stoffwechselprodukte, durch welche sie in ihrer Umgebung den zunächst sauren Nährboden alkalisieren, was einen Farbumschlag des Phenolrots von Gelb nach Rot bewirkt. Dieser kann jedoch bisweilen auch von anderen Keimen verursacht werden. Zahlreiche Schimmelpilze hingegen produzieren saure Stoffwechselprodukte, was keine Farbänderung des Nährbodens nach sich zieht. Dadurch ist nach Angabe der Autoren eine Unterscheidung zwischen Dermatophyten und anderen Pilzen schnell und mit hoher Wahrscheinlichkeit (ca. 97 %) möglich.

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Pepton aus Sojamehl 10,0; D(+)-Glucose 10,0; Cycloheximid 0,5; Gentamicinsulfat O,l; Chlortetracyclin 0,1; Phenolrot 0,2; Agar-Agar 17,0.

Zubereitung:
38 g/Liter lösen, schonend autoklavieren (10 Minuten bei 121° C), Platten gießen oder Schrägagarröhrchen herstellen. pH: 5,5 + 0,1. Die Nährbodenplatten sind klar und von gelber Farbe.

Anwendung und Auswertung:
Das Untersuchungsmaterial wird auf fachgerechte Weise entnommen und auf der Nährbodenoberfläche verimpft. Bebrütung: Bis zu 3 Wochen bei ca. 22° C. Nach TAPLIN et al. zeigen etwa 2/3 aller Dermatophytenkulturen bereits innerhalb von 3 Tagen an der Impfstelle einen Farbumschlag des Nährbodens nach Rot. Die Kolonien selbst treten zumeist später in Erscheinung.

Qualitätskontrolle des Nährbodens:

TeststämmeWachstumUmschlag in rot
Trichophyton mentagrophtes
gut
+
Trichophyton rubrum
gut
+
Trichophyton gallinae
gut
+
Microsporum canis
gut
+
Geotrichum candidum
gut
+ / –
Candida albicans ATCC 10231
gut
+ / –
Saccharomyces cerevisiae ATCC 9763
kein-schwach
Aspergillus niger
kein-schwach
Penicillium spp.
kein-schwach
Bacillus cereus ATCC 11778
kein
 
Escherichia coli ATCC 25922
kein
 
Staphylococcus aureus ATCC 25923
kein
 

Literatur:

  • ALLEN, A.M., DREWRY, R.A., a.WEAVER, R.E.: Evaluation of two new color indicator media for diagnosis of dermatophytosis. Arch. Derm., 102; 68-70 (1970).
  • MERTZ, W.G., BERGER, C.L., a.SILVAHUTNER, M.: Media with pH-indicator for the isolation of dermatophytes. Arck Dermatologie, 102; 545-547 (1970).
  • TAPUN, D., ZAIAS, N., REBEU., G., a. BLANK, H.: Isolation cnd recognition of dermatophytes on a new msd ium (DTM). Arch. Dermatologie, 99; 203-209 (1969).
  • TAPLIN, D., AILEN, A.M., a. MERTZ, F.M.: Experience with a new indicator msdium (DTM) for the isolation of dermatophyte fungi, in „Proceedings of the International Symposium of Mycoses“ scientific publication 205. Washington. D.C. Pan Amsrican Health Organization, 1970, pp. 55-58.

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.05414.0500 -500 g-)

Der Nährboden ist ein durch Zusatz von Standard II-Nährbouillon MERCK verbesserter „Grütz-II-Agar“. Er fördert nach RIETH (1969) die Entwicklung der für die Diagnostik wichtigen charakteristischen Wuchsformen. Mit KIMMIG- Agar als Basis sind auch Selektivnährböden herstellbar.

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Peptone 15,0; Natriumchlorid l,0; D(+)-Glucose 19,0; Agar-Agar 15,0. Zus„tzlich: Glycerin 5,0 ml.

Zubereitung:
50 g/Liter zusammen mit 5 ml/Liter Glycerin lösen, autoklavieren (15 Min. bei 121° C). Platten gießen. pH: 6,51 0,2. Die Nährbodenplatten sind klar und bräunlich. Zubereitung eines Selektivagars: Bei ca. 50° C 0,4 g/Liter Cycloheximid sowie nach GEORG et al. (1954) 40.000 I.E./Liter Penicillin und 40 pg/Liter Streptomycin oder nach HANTSCHKE (1968) 80 mg/Liter Colistin und 100 mg/Liter Novobiocin als sterilfiltrierte Lösungen einmischen. Platten gießen.

Anwendung und Auswertung:
Untersuchungsmaterial vorschriftsmäßig entnehmen und auf den Platten verimpfen. Bei stark verunreinigtem Material sollte außerdem der o.g. Selektivagar oder ein anderer, z.B. Selektivagar für pathogene Pilze, beimpft werden.

Bebrütung:
Bis zu 3 Wochen bei Raumtemperatur, Kolonien identifizieren.

Qualitätskontrolle des Nährbodens:

 

Teststämme
Wachstum
Microsporum gallinae
mäßig – gut
Trichophyton ajelloi
mäßig – gut
Trichophyton menfagrophytes
mäßig – gut
Microsporum canis
mäßig – gut
Penicillium spp.
gut
Aspergillus niger
gut
Candida albicans ATCC 10231
gut
Geotrichum candidum
gut

Literatur:

  • GEORG, L.K., AJELLO, L., a. PAPAGEORGE, C.: Use of cycloheximide in the selective isolation of fungi pathogenic to man. J. Lab. Clin. Med., 44; 422 428 (1954).
  • HANTSCHKE, D.: Ein Coiistin-Novobiocin-Actidion-Agar als Anzuchtmedium für humanpathogene Pilze. Mykosen, l l; 769 778 (1968).
  • KIMMIG, J., u. klETH, H.: Antimykotica in Experiment und Klinik. Arzneimittelforsch., 3; 267- 276 (1953).
  • RIETH, H.: Dermafophyten, Hefen und Schimmelpilze auf Kimmig-Agar. Mykosen, 12; 73-74 (1969).

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.05465.0500 / 5000 -500 g / 5 Kg-)

Selektivagar zur Isolierung von Salmonellen, Shigellen und coliformen Bakterien aus Stuhl, Urin, Nahrungsmitteln, Abwasser usw. nach MacCONKEY (1905).
Der Nährboden entspricht weitgehend der von der United States Pharmacopeia XXI (1985), der European Pharmacopoeia II und dem Deutschen Arzneibuch empfohlenen Formulierung. Er entspricht ferner den Untersuchungsvorschriften nach $ 35 LMBG zur Untersuchung von Lebensmitteln.

Wirkungsweise:
Gallensalze und Kristallviolett hemmen weitgehend die grampositive Flora. Lactose dient zusammen mit dem pH- Indikator Neutralrot zum Nachweis des Lactoseabbaues.

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Pepton aus Casein l 7,0; Pepton aus Fleisch 3,0; Natriumchlorid 5,0; Lactose 10,0; Gallesalzmischung 1,5; Neutralrot 0,03; Kristallvioleff 0,001; Agar-Agar 13,5.

Zubereitung:
50 g/Liter lösen, autoklavieren (15 Min. bei 121° C). Platten gießen. pH:7,1 10,l. Die Nährbodenplatten sind klar und rotbraun.

Anwendung und Auswertung:
Platten im Ausstrichverfahren beimpfen. Bebrütung: 18 bis 24 Stunden bei 37° C. Lactose-negative Kolonien sind farblos, Lactose-positive sind rot mit einem trüben Hof infolge pH-Erniedrigung ausgefallener Gallensäuren.

KolonienMikroorganismen
Farblos, transparentSalmonella, Shigella u.a.
Groß, rot, trüber HofEschenrichta coli
Groß, rosa, schleimigEnterobacter, Klebsiella
Winzig klein, vereinzelt wachsend, opakEnterokokken, Staphylokokken, u.a.

 

TeststämmeWiederfin-
dungsrate
Kolonien-
farbe
Nähr-
bodenfarbe
Präzipitat
Escherichia coli ATCC l 1774
> 30 %
rot
rot
+
Salmonella himurium ATCC 13311
> 30 %
farblos
gelb
Salmonella dublin
> 30 %
farblos
gelb
Shi ella sonnei ATCC 11060
> 30 %
farblos
gelb
Proteus mirabilis ATCC 29906
> 30 %
farblos
gelb
Bacillus cereus ATCC 11778
> 0,01 %
   
Sta h lococcus aureus ATCC 6538
> 0,01 %
   
Stre tococcus faecium ATCC 8043
> 0,01 %
   

Literatur:

  • Bundesgesundheitsamt: Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 35 lMBG. Beuth Verlag Berlin, Köln.
  • Deutsches Arzneibuch, 9. Auflage, Kapitel Vlll, 10. European Pharmacopeia II, Kapitel Vlll, 10.
  • MacCONKEY, A.: Lactose-fermenting bacteria in faeces. J. Hyg., 8; 333-379 (1905).
  • United States Pharmacopeia XXI, Kapitel „Microbial Limit Test“, 1985.

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.05437.0500 / 5000 -500 g / 5 kg-)

MUELLER-HINTON-Bouillon

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.10293.0500 -500 g-)

Zur Empfindlichkeitsprüfung medizinisch bedeutender Krankheitserreger gegenüber Antibiotika und Sulfonamiden nach MUELLER u. HINTON (1941).
Die Nährböden entsprechen den Anforderungen der WHO (196l, 1977) und der DIN-Norm 58940. MUELLER-HINTON-Agar dient zur Durchführung des Agar-Diffusionstests, während die MUELLER-HINTON Bouillon zur Bestimmung der MHK im Reihenverdünnungstest vorgesehen ist.

Wirkungsweise:
Die Zusammensetzung der Nährböden gewährleistet einerseits günstige Wachstumsbedingungen, andererseits weitgehende Abwesenheit von Sulfonamid-Antagonisten. Um das Wachstum anspruchsvoller Mikroorganismen zu verbessern, kann dem MUELLER-HINTON-Agar Blut zugesetzt werden. Allerdings kann dies nach JENKINS et al. (1985) bei der Prüfung von Enterococcen gegenüber Aminoglycosiden zu fehlerhaften Resultaten führen.

MUELLER-HINTON-Agar:

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Fleischinfus 2,0; Caseinhydrolysat 17,5; Stärke 1,5; Agar- Agar 13,0.

Zubereitung:
34 g/Liter lösen, schonend autoklavieren (10 Min. bei 115° C), evtl. auf 50-45° C abkühlen und 5 bis 10 % defibriniertes Blut einmischen, Platten gießen. pH: 7,4 i 0,2. Die Nährbodenplatten ohne Blutzusatz sind klar und farblos bis gelblich.

MUELLER-HINTON-Bouillon:

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Fleischinfus 2,0; Caseinhydrolysat 17,5; Stärke 1,5.

Zubereitung:
21 g/Liter lösen, in Röhrchen abfüllen, autoklavieren (15 Min. bei 121° C). pH: 7,4 +/- 0,2. Die zubereitete Bouillon ist klar und farblos bis gelblich.

Anwendung und Auswertung:
Die Empfindlichkeitsprüfung wird vorschriftsmäßig durch geführt.

Qualitätskontrolle von MUELLER-HINTON-Agar

 

Testblättchen
Hemmhofdurchmesser in mm nach WHO (ergänzt)
TESTSTÄMME
Esch. coli
ATCC 25922
Staph. aureus
ATCC 25923
Pseud. aeruginosa ATCC 27853
Enterac. faecalis ATCC 33186
Ampicillin 10 µg
15-20
24-35
Tetracyclin 30 µg
18-25
19-27
Gentamicin 10 µg
19-26
19-27
16-21
Polymyxin B 300 IU
12-16
7-13
Sulfamethaxzol 1,25 µg +
Trimethoprim 23,75 µg
24-32
24-32
16-23

Qualitätskontrolle von MUELLER-HINTON-Bouillon

TeststämmeWachstum
Escherichia coli ATCC 25922
gut
Staphylococcus aureus ATCC 25923
gut
Pseudomonas aeruginosa ATCC 27853
gut
Enterococcus faecalis ATCC 33186
gut
Bacillus subtilis ATCC 6633
gut (Antagonistentest!)
Streptococcus pyogenes ATCC l 2344
gut
Streptococcus pneumoniae ATCC 6301
gut
Listeria monocytogenes ATCC 19118
gut

Literatur:

  • BAUER, A.W., KIRBY, W.M.M., SHERRIS, I.C. (Dermatologe), a. TURCK, M.: Antibiotic susceptibilily testing by a standardized single disk method.- Amer. J. Clin. Pathol., 45; 493-496 (1966).
  • DIN Deutsches Institut für Normung: Methoden zur Empfindlichkeitsprüfung von bakteriellen Krankheitserregern (außer Mycobakterien) gegen Chemotherapeutika. Agar-Diffusionstest- DIN 58940.
  • ERICSSON, H.M., a. SHERRIS, J.C.; Antibiotic Sensitivity Testing. Report of an Internationol Collaborative Study. Acta path. microbiol. scand., B Suppl., 217; 90 pp (1971).
  • JENKINS, R.D., STEVENS, S.L. (Dermatologe), CRAYTHORN, J.M., THOMAS, T.W., GUIN- AN, M.E., a. MATSEN, J.M,: False susceptibilily of enterococci to aminoglycosides with bloodwnriched Mueller-Hinton agar for disk susceptibility testing. J. Clin. Microbiol., 22; 369-37d (1985).
  • MUELLER, H.J., a. HINTON, J.: A protein-free medium for primary isolation of the Gonococcus and Meningococcus. Proc. Soc. Expt. Biol. Med., 48; 330-333 (194 I).
  • World Health Organization: Standardization of methods for condvcting micro- bic sensitivity tests (Technical Report Series No. 210, Geneva 1961).
  • World Health Organization: Requirements for antibiotic susceptibility tests. I. Agar diffusion tests using antibiotic susceptibility discs. (Technical Report Series No. 610, Geneva 1977).

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.10912.0500)

Testnährboden nach TASCHDJIAN {1953,1957) zur Differenzierung von Hefen, insbesondere von Candida albicans und Candida stellatoidea gegenüber anderen Candida-Arten aufgrund der für sie typischen Chlamydosporen. Auch andere Hefegattungen sind anhand mikromorphologischer Kriterien auf dem Reisextrakt-Agar differenzierbar. RIETH et al. (1959) konnten seine vorzügliche Anwendbarkeit in der mykologischen Diagnostik mehrfach bestätigen.

Wirkungsweise:
Als einzige Nährgrundlage enthält der Nährboden Reisextrakt. Die Nährstoffarmut zusammen mit sauerstoffarmen Kulturbedingungen (unter dem Deckglas!) schaffen ein Mangelmilieu, welches bei einigen Hefen die Bildung spezifischer morphologischer Formen, insbesondere von Chlamydosporen und Pseudomycelien, induziert.

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Reisextraktkonzentrat 0,7; Agar-Agar 14,3.

Zubereitung:
15 g/Liter lösen, autoklavieren (15 Min. bei 121° C), in dünner Schicht (1 bis 2 mm) Platten gießen. pH: 5,8 ~ 0,2 bei 25°C. Die Nährbodenplatten sind klar und weiß-gelblich.

Anwendung und Auswertung:
Aus einer Vorkultur von candidaverdächtigen Kolonien mit der Ose sehr wenig Material entnehmen und auf die Oberfläche von Reisextrakt-Agar durch 3- 4 weite Zickzacklinien sehr dünn ausstreichen. Ausstrichfläche mit sterilen Deckgläsern abdecken. Bei massivem Befall mit Candida kann das Untersuchungsmaterial auch direkt auf den Reisextrakt-Agar ausgestrichen werden. Ein mit Wattetupfer entnommener Vaginalabstrich kann direkt auf der Nährbodenfläche ausgerollt werden (TAUBERT u. SMITH 1960).

Bebrütung:
Bis 4 Tage bei ca. 22° C. Höhere Temperaturen sind zu vermeiden, da bei ca. 37° C keine Chlamydosporenbildung mehr stattfindet. Die Auswertung erfolgt unter dem Mikroskop durch Direktbeobachtung des bewachsenen Nährbodens durch die Deckgläschen hindurch. Weitere Untersuchungen zur Absicherung des Befundes sind zu empfehlen (AJELLO et al. 1966 u.a.).

PilzelementePilze
Chlamydosporen (6 bis 12 µg Ø, doppeltkonturierte, dicke, stark lichtbrechende Zellwand), Pseudomycel, Blasiosporen (3 bis 6 µg Ø)
Candida albicans, sehr selten Candida stellatoidea
Pseudomycel, manchmal auch echtes Mycel, meist Blastosporen. Keine Chlamydosporen!
Andere Candida-Arten
Arthrosporen, Blastosporen, echtes Mycel, bisweilen auch Pseudomycel
Trichosporen-Arten
Blastosporen, keine Chlamydosporen, kein Pseudomycel
Andere Hefe-Arten
Ascosporen im Ascus
Perfekte Hefe
Arthrosporen, echtes Mycel, keine Blastrosporen
Geotrichum-Arten

Qualitätskontrolle des Nährbodens:

 

TeststämmeWachstumPseudomycelChlamydosporen
Candida albicans ATCC 10231
gut
+
+
Candida albicans 6313
gut
+
+
Candida albicans 6347
gut
+
+
Candida stellatoidea NCDC 385
gut
+
Saccharomyces cerevisiae ATCC 7752
schwach-mäßig

Literatur:

  • AJELLO, L., GEORG, L.K., KAPLAN, W.A, a. KAUFMAN, L.: Laboratory Manual for Medical Mycology. Communicable Disease Center, Atlanta, Georgia, USA, 1966.
  • KELLY, J.P., a. FUNGIELLO, F.: Candida albicans: A Study of media designed to promote chlamydospore production. J. Lab. Clin. Med., 53; 807 809 (1959).
  • RIETH, ç .: Die Reisagarplatte, ein unentbehrliches, aber einfaches Hilfsmittel für die Hefediagnostik im Praxislabor (Mykologischer Bildbericht N. 4). Mykosen, 8; 157 (1965f.)
  • RIETH, H.: Morphologische Differenzierung pathogener Hefen auf Reisagar (Mykologische Bildkartei, 30. Folge). Mykosen, 10; 257 (1967).
  • RIETH, H.: Pilzerkrankungen des Uro-Genitaltraktes. Urologe, 10; 23 31 (1970).
  • RIETH, H.: Filzdiagnostik im Labor. Aus E. HEINKE u. IC.F. SCHALLER: Mykologische Fortbildung. Schwarzeck-Verlag, München, 1973.
  • RIETH, H., HANSEN, P., EL-FIKI, A.Y., u. ITO, K.: Hefedifferenzierung auf Reisagar. Bull. Pharm. Res. Inst. (Osaka), 19; 13 (1959).
  • TASCHDJIAN, C.L.: A simply prepared identificcrtion medium for Candida albicans. Mycologia, 45; d7d 475 (1953).
  • TASCHDJIAN, C.L.: Routine identification of Candida albicans: Current methods on a new medium. Mycologia, 49; 332 338 ( I 957).
  • TAUBERT. H.D., a. SMITH, A.G.: The clinical use of Taschdjian’s medium in the diagnosis of vulvovaginal candidiasis. J. Lab. Clin. Med., 55; 820 828 (1960).

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.07315.0500 / 5000 -500 g / 5 kg-)

Der Nährboden wurde von JANKE (l 961) für die Züchtung von Dermatophyten empfohlen. Darüber hinaus ist er für die Empfindlichkeitsprüfung von Pilzen geeignet (FRUH 1985). GEORG et al. (1954) empfahlen einen Zusatz von Cycloheximid, Penicillin und Streptomycin zur Unterdrückung der nichtpathogenen Begleitkeime.

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Peptone 10,0; D(+)-Glucose 20,0; Agar-Agar 17,0.

Zubereitung:
47 g/Liter lösen, autoklavieren (15 Min. bei 121° C). Achtung: Nicht Überhitzen! pH: 5,6+ 0,2 bei 25° C. Die Nährbodenplatten sind klar und hellgelb.

Anwendung und Auswertung:
Die Platten werden vorschriftsmäßig mit Probenmaterial beimpft. Die gewachsenen Pilzkolonien werden makro- und mikroskopisch beurteilt.

Qualitätskontrolle des Nährbodens:

Teststämme
Wachstum
Trichophyton mentagrophytes
gut
Trichophyton rubrum
mäßig – gut
Microsporum gallinae
gut
Trichophyton ajelloi
gut
Microsporum canis
gut
Geotrichum candidum DSM 1240
gut
Candida albicans ATCC 10231
gut
Aspergillus niger
gut
Penicillium commune DSM 2211
mäßig-gut

Literatur:

  • FRÜH, H.: Synergistische Wirkung von Clotrimazol und Hexamidindiisethionat gegen Candida albicans. Mykosen, 28; d95 500 (1985).
  • GEORG, L.IC., AJELLO, L., a. PAPAGEOP,GE, C.: Use of cycloheximide in the selective isolation of fungi pathogenic to man. J. Lab. Clin. Med., 44; 422-428 (1954).
  • JANKE, D.: Pilznährboden nach SABOURAUD, modifiziert MERCK, ein neuer Trockennährboden zur Züchtung von Dermatophyten. Zschr. Haut- und Geschlechtskrankheiten, l 5; 188- 193 (1961)

(Bestellinfo: Art.Nr. 1.05467.0500 -500g-)

Zur Isolierung von pathogenen Pilzen, insbesondere von Dermatophyten, aus stark verunreinigtem Untersuchungsmaterial.

Wirkungsweise:
Cycloheximid dient zur Selektion von Dermatophyten (GEORG 1953; GEORG et al. 1954). Chloramphenicol unterdrückt weitgehend Bakterien. Gelegentlich können auch gewisse pathogene Pilze gehemmt werden. Daher sollte stets ein hemmstofffreier Nährboden mitbeimpft werden. Zur Unterdrückung gelegentlich vorkommender chloramphenicolresistenter Bakterien empfiehlt TAPLIN (1965) einen Zusatz von 40 mg/Liter Gentamicinsulfat (z.B. 0,5 ml/Liter Gentamicinlösung Art.Nr.: 1.1197.0001).

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Pepton aus Sojamehl 10,0; D(+)-Glucose 10,0; Cycloheximid 0,4; Chloramphenicol 0,05; Agar-Agar 12,5.

Zubereitung:
33 g/Liter lösen, autoklavieren (15 Min. bei 121° C). Platten gießen. Achtung: Nicht überhitzen! Möglichst nicht wieder verflüssigen! pH:6,9+ 0,2 bei 25° C. Die Nährbodenplatten sind klar und blaß-gelblich.

Anwendung und Auswertung:
Untersuchungsmaterial vorschriftsmäßig entnehmen und auf der Nährbodenoberfläche verimpfen. Bebrütung: bis zu 3 Wochen bei ca. 22° C (Raumtemperatur), bei Verdacht auf Endomykose auch bei 37° C. Gewachsene Pilzkolonien entweder als solche identifizieren (McDONOUGH et al. 1960) oder zur weiteren Differenzierung auf hemmstofffreie Nährböden (z.B. SABOURAUD-Nährböden) überimpfen.

Qualitätskontrolle des Nährbodens:

 

Teststämme
Wachstum
Trichophyton menfagrophytes
mäßig-gut
Trichophyton rubrum
mäßig
Microsporum gallinae
mäßig-gut
Trichophyton ajelloi
mäßig-gut
Microsporum canis
gut
Geotrichum candidum
gut
Candida albicans ATCC 10231
gut
Aspergillus niger
kein-schwach
Penicillium spp.
kein-schwach
Bacillus cereus ATCC 11778
kein

Literatur:

  • AHEARN. D.G.: Systematics of Yeasts of Medical Interest (Pan American Health Organization: International Symposium on Mycoses). 205; 54 – 70 (1970).
  • GEORG, L. K.: Use of cycloheximide medium for i solation of dermatophytes from clinical materials. Arch. Dermatologie Syphil., 67; 355 – 361 (1953).
  • GEORG, L.K. (Dermatologe), AlELLO, L., a. PAPAGEORGE, C.: Use of cycloheximide in the selective isolation of fungi pathogenic to man. J. Lab. Clin. Med., 44; 422-d28 (195d).
  • HALEY, L.D.: Laboratory Methods in Systematic Mycoses (C.D.C. Course B170-C, Atlanta, 1969).
  • McDONOUGH, E.S., GEORG, L.K. (Dermatologe), AJELLO, L., a. BRINKMAN, S.: Growth of dimorphic human pathogenic fungi on media containing cyclaheximide and chloramphenicol. Mycopath., Mycol. Appl., 13; 113 120 (1960)
  • TAPLIN, D.: The use of gentamicin in mycology. J. Invest. Dermat., 45; 549-550 (1965).

Zur selektiven Isolierung von Neisseria gonorrhoeae und Neisseria meningitidis aus klinischem Untersuchungsmaterial nach THAYER u. MARTIN (1964, 1966). Der Nährboden eignet sich auch zum Transport von aufgeimpftem Material. THAYER-MARTIN-Agar ist anderen einschlägigen Nährböden hinsichtlich der Ausbeute an Gonokokken bei gleichzeitig ausreichender Hemmung saprophytärer Neisserien und anderer Bakterien überlegen (WENDE et al. 1964). Er eignet sich daher vor allem für stark mit Begleitflora kontaminiertem Material (z. B. Scheiden- und Rachenabstriche). Für die Untersuchung von weniger stark kontaminiertem Material kann THAYER-MARTIN-Kochblut-Agar verwendet werden. KUCHLER u. GRUBE (1976) empfehlen einen modifizierten THAYER-MARTIN-Agar zur Selektivzüchtung von Bacteroides fragilis.

Wirkungsweise:
Durch verschiedene Antibiotika (THAYER-MARTIN-Supplement I Art.:1.10729.0001) sowie durch spezifische, wachstumsfördernde Zusätze (THAYER-MARTIN-Supplement II – Art.Nr.: 1.10730.0001) zum Grundsubstrat, ohne oder mit Hämoglobinzusatz, wird das Wachstum der Begleitflora in der Regel gehemmt oder vollständig unterdrückt, während pathogene Neisserien ungehindert wachsen (MARTIN et al. 1967). Nach PARISER u. PITTARD (1970) kann der Zusatz von Hämoglobin ohne Nachteile für die Isolierung von Gonokokken unterbleiben. Zur Schwärmhemmung von Proteus empfehlen SETH (1970), RIDDEL u. BUCK {1970) sowie DEGAARD (1971) 5 pg/ml Trimethoprim hinzuzufügen.

Typische Zusammensetzung (g/Liter):
Proteose-Pepton l 5,0; D(+)-Glucose 1,0; Stärke, löslich 1,0; di-Kaliumhydrogenphosphat 4,0; Kaliumdihydrogenphosphat 1,0; Natriumchlorid 5,0; Agar-Agar 12,0.

Zubereitung:
39 g/Liter lösen, evtl. in 200-ml-Mengen abfüllen, autoklavieren (15 Min. bei 121° C). Bei ca. 50° C pro 200 ml je ein Fläschchen THAYER-MARTIN-Supplement I (Art.Nr: 1.10729.0001) und THAYER-MARTIN-Supplement II (Art.Nr.:1.10730.0001) einmischen. Anschließend Platten gießen oder Schrägagar-Röhrchen herstellen. pH: 7,2 ~ 0,2 bei 25° C. Die zubereiteten Nährbodenplatten sind klar und gelblich.

Herstellung von THAYER-MARTIN-Kochblut-Agar:
Bei ca. 80° C 50 ml/Liter defibriniertes Blut in den Basisnährboden homogen einmischen und unter häufigem Schwenken ca. 10 Minuten bei ca. 80° C halten, bis der Nährboden braun geworden ist. Dann bei ca. 50° C THAYER-MARTIN-Supplement I und II einmischen.

Herstellung von New York City-Agar:
Der Basisnährboden wird zusammen mit 1,0 g/Liter Hefeextrakt(Art.Nr:1.03753.0500) gelöst, autoklaviert (15 Min. bei 121° C) und auf ca. 50° C abgekühlt. Dann werden 120 ml/Liter Pferdeplasma, 200 ml/Liter 3%ige Hämoglobinlösung und THAYER-MARTIN-Supplement I steril eingemischt (FAUR et al. 1973).

Anwendung und Auswertung:
Nährboden im Brutschrank bei 37° C ca. 30 Minuten vorwärmen, mit Probenmaterial beimpfen und in einer „feuchten Kammer“ in einer 5 bis 10%igen CO,-Atmosphäre (herstellbar mittels Anaerocult C -Art.Nr.: 1.16275.0001 bzw. Anaerocult C mini – Art.Nr.:1.13682.0001) bis zu 48 Stunden bebrüten. Einzelne der gewachsenen Kolonien werden zur Identifizierung genauer untersucht (BERGER 1970, FAHR u. BERGER 1975, CATLIN 1970, REYN 1965 u.a.). Wichtige diagnostische Kriterien sind dabei:

  1. Typische Morphologie einzeln liegender Kolonien.
  2. Oxidase-Test mit Bactiden-Oxidase (Art.Nr.: 1.13300.0001) (Neisseria ist Oxidase-positiv).
  3. Ausstrichfärbung nach GRAM mit Gram-color (Art.Nr.: 1.11885.0001) (Neisserien sind gramnegative Diplokokken).
  4. Fermentationsteste.

Qualitätskontrolle des Nährbodens:

TeststämmeWachstum
Neisseria gonorrhoeae 6545
gut
Neisseria gonorrhoeae NCTC 7129
gut
Neisseria meningitidis B 76
gut
Neisseria meningitidis C 2
gut
Staphylococcus aureus ATCC 25923
kein
Enterococcus faecalis ATCC 1 l700
kein-schwach
Escherichia coli ATCC 25922
kein
Proteus mirabilis ATCC 14273
kein-schwach
Bacillus cereus ATCC 11778
kein

Literatur:

  • BERGER, U.: Zur Unterscheidung von Neisseria meningitidis und Neisseria meningococcoides. Z. med. Mikrobiologie Immunol., 156; 90- 97 (1970).
  • CATLIN, B.W.: Report (l 966- 1970) of the Subcommittee of the Taxonomy of the Neisseria to the International Committee on Nomenclature of Bacter ia, 14 th August, Mexico City, Mexico. CATLIN, B.W.: Manual of Clinical Microbiology, Chapter 8, 76-81, Neisseria meningitidis (Meningococcus). Am. Soc. for Microbiology, Bethesda Md., 1970.
  • FAHR, A.-M., u. BERGER, U.: Wie anspruchslos sind die sog. anspruchslosen Neisserien? Zbl. Bakt., I. Orig., 230; 551 555 ( I 975).
  • FAUR, Y.C., WEISBURD, M.H., WILSON, M.E., a. MAY, P.S.: A new medium for the isolation of pathogenic Neisseria (NYC Medium). I. Formulation and comparisons with standard media. Hlth. Lab. Sci., 10; 44-54 (1973)
  • KÜCHLER. R., u. GRUBE, R.: Verbesserte Isolierung van Bacteroides fragilis aus klinischem Untersuchungsmaterial über den Selektivagar nach Thayer und Martin im bakteriologischen Routinelaboratorium. Ärzt. Lab., 22; 60 65 (1976).
  • MARTIN. J.E., Jr., BILLING, T.E. (Dermatologe), HACKNEY, J.F., a. THAYER, J.D.: Primary isolation of N. gonorrhoeae with a new cornmercial medium. Publ. Health Rep., 82; 361-363 (1967).
  • DEGAARD, K.: Trimethoprim for the prevention of overgrowth by swarming Proteus in the cultivation of Gonococci. Acta path., microbiol. scand., Section B, 79; 5A5 548 (1971).
  • PARISER, D.M., a. PITTARD, W.B. (Dermatologe): Primary isolation of Neisseria gonorrhoeae on Haemoglobinfree THAYER-MARTIN Mediurn. Publ. Health Rep., 85; 532-534 (1970).
  • REYN, A.: Laboratory Diagnosis of Gonococcal Infections. Bull. WHO, 32; 449-469 (1965).
  • RIDDELL, R. H., a. BUCK, A.C.: Trimethoprim as an additional selective agent in media for the isolation of N. gonorrhoeae. J. Clin. Path., 23; 481- 483 (1970).
  • SETH, A.: Use of trimethoprim to prevent over growth by Proteus ir, the cultivation of N. gonorr hoeae. Brt. J. Vener. Dis., 46; 261- 262 (1970).
  • THAYER, J.D., a. MARTIN, J.E., Jr.: A selective medium for the cultivation of N. gonorrhoeae and N. meningitidis. Publ. Health Rep., 79; 49-57 (1964).
  • THAYER, J.D., a. MARTIN J.E., Jr. Improved medium selective for cultivation of N. gonorrhoeae and N. mening itidis. Publ. Health Rep., 81; 559- 562 (1966).
  • WENDE, R.D., FORSHNER, J. D., a. KNOX, J. M.: Fieid evaluation ol the THAYER- MARTIN selective medium in the detectior, of N. gonorrhoeae. Publ. Health Lab. J., 22; 104-109 (1964).

Fertignährböden (Zusammensetzung, Lagerung, Entsorgung)

In diesem Bereich finden Sie Informationen über die Zubereitung von Trockennährböden. Wir beschreiben darin die Herstellung der Trockennährböden und erläutern die Vorteile Ihrer Verwendung:

Die von der Plieske + Lederer GmbH vertriebenen Trockennährböden sind – von wenigen Ausnahmen abgesehen – als Granulat hergestellt.
Zunächst wird aus den Einzelsubstanzen einer Herstellungscharge durch Mahlen und Mischen eine homogene, feinpulverige Mischung hergestellt. Diese wird anschließend dem Granulierprozeß unterzogen. Die Pulvermischung wird dabei zu kleinen Klümpchen (Granulat) verbunden.

Granulat-Nährböden bieten gegenüber den herkömmlichen Pulver-Nährböden eine Reihe wichtiger Vorteile:

  • Wesentlich geringere Staubentwicklung bei der Handhabung vermeidet weitgehend eine Allergisierung oder ein Einatmen toxischer Substanzen.
  • Bessere Rieselfähigkeit vermeidet ein Haften des Trockennährbodens an Gefäßwänden oder Geräten, dadurch leichteres Abwiegen!
  • Gute Benetzbarkeit des Granulats mit Wasser beschleunigt den Suspendier- bzw. Lösungsprozeß, keine Bildung schwerlöslicher Verklumpungen.
  • Homogene Verteilung der Inhaltsstoffe in der Packung ist auch nach längerer Lagerung noch gewährleistet, daher keine unerwünschten Entmischungseffekte!
  • Bessere Lagerfähigkeit, bedingt durch
    – den geringeren Wassergehalt
    – die gleichbleibende homogene Verteilung der InhaItsstoffe.

Einige Nährböden fallen, durch die Zusammensetzung bedingt, als sehr feinkörniges Granulat an. Auch für diese gelten die genannten Vorteile, insbesondere die Rieselfähigkeit und die homogene Verteilung der Inhaltsstoffe.

Lagerung

Trockennährböden sollten nach Möglichkeit trocken, lichtgegeschützt, bei ca. +15 °C bis +25 °C und stets in gut verschlossenen Packungen gelagert werden. Nach Materialentnahme sind diese sofort wieder fest zu verschließen, um eine Feuchtigkeitsaufnahme möglichst zu vermeiden. Eine solche führt zu Abweichungen des pH-Wertes und später zur Verklumpung des Packungsinhaltes. Sollte nach längerer Zeit eine pH-Änderung eingetreten sein, ist der pH korrigierbar (siehe Abschnitt Einstellen des pH-Wertes). Verklumpte Trockennährböden sind jedoch zu verwerfen, da bei ihnen auch mit chemischen Veränderungen der Nährbodenbestandteile gerechnet werden muß. Unter einwandfreien Bedingungen können Trockennährböden in original verschlossenen Packungen ab Herstellung im allgemeinen mindestens fünf Jahre (siehe Verfalldatum auf dem Etikett) gelagert werden, ohne ihre Verwendbarkeit einzubüßen.

Zur Nährbodenzubereitung ist sauberes, frisch destilliertes oder vollentsalztes Wasser zu verwenden, das möglichst neutral reagieren soll.
Die gründlich gereinigten Ansatzgefäße (meistens Erlenmeyer-Kolben) sind sorgfältig mit mit vollentsalztem Wasser nachzuspülen, um eventuelle Rückstände anderer Substanzen (z.B. Spülmittelrückstände) restlos zu entfernen. Die Ansatzgefäße sollten so groß sein, daß der angesetzte Nährboden gründlich umgeschüttelt werden kann. Nach Möglichkeit nicht mehr als 1 – 2 Liter pro Gefäß ansetzen. Zu etwa der Hälfte der erforderlichen Wassermenge die abgewogene Trockennährbodenmenge zusetzen und durch ausgiebiges Schütteln homogen suspendieren. Danach die restliche Wassermenge zugeben, wobei gleichzeitig die der Innenwand des Gefäßes anhaftenden Bestandteile abgespült werden.
Jeder Nährboden ist hitzeempfindlich! Er darf daher nicht mehr als unbedingt nötig erhitzt werden!

Nährmedien ohne Agar-Agar oder Gelatine sind meistens bereits in kaltem Wasser oder bei leichter Erwärmung lösbar. Im Sinne einer schonenden Zubereitung empfielt es sich, hiervon Gebrauch zu machen.

Agar oder Gelatine enthaltende Nährböden müssen hingegen zum Auflösen erhitzt werden. Das Erhitzen erfolgt im siedenden Wasserbad oder im strömenden Dampf (z.B. Autoklav ohne Überdruck oder Dampftopf). Bei Nährböden, die keiner nachfolgenden Autoklavierung unterzogen werden, ist unbedingt auf vollständige Auflösung zu achten. Sie ist daran zu erkennen, daß beim Umschütteln keine Agar-Partikel mehr an der Innenwand des Gefäßes haften und die viskose Lösung glatt abfließt.

Manche Nährböden weisen eine obligate Trübung auf (z.B. Bismut-Sulfit-Agar u.a.). Bei diesen ist durch möglichst feines Verteilen der unlöslichen Anteile für eine gleichmäßige Trübung zu sorgen.

Sind Ansätze von agar- oder gelatinehaltigen Nährböden von mehr als 2 Litern pro Gefäß unumgänglich, so empfiehlt sich die folgende schonende Art des Auflösens:

  • Trockennährboden in ca. 1/10 der vorgesehenen Wassermenge anschlämmen und 15 Minuten quellen lassen.
  • Restliche Wassermenge zum Sieden erhitzen.
  • Angeschlämmten Nährboden dem siedenden Wasser unter Rühren zusetzen.
  • Bis zum Auflösen weiter erhitzen.

 

Einstellen des pH-Wertes

Trockennährböden von Merck weisen bei Verwendung von neutralem Wasser nach der Zubereitung bei einer Temperatur von +25 °C den angegebenen pH-Wert auf. Trotzdem empfiehlt es sich, vor allem bei älterer Ware, eine Überprüfung und gegebenenfalls eine Korrektur vorzunehmen.

Der pH-Wert ist von der Zusammensetzung des Nährbodens, von der Temperatur des Nährbodens während der Messung sowie von der Behandlung des Nährbodens beim Ansetzen (lösen, sterilisieren) stark abhängig. Deshalb sollte die Messung möglichst erst nach der Sterilisaion durchgeführt werden. Sie erfolgt am besten mit einem pH-Meßgerät (Temperaturkompensation beim Eichen der Elektrode beachten) oder mit Spezialindikatorstäbchen pH 4,0-7,0 (Merck, Art. Nr. 9542) und pH 6,5-10,0 (Merck, Art. Nr. 9543).

Messung und eventuell erforderliche Korrektur des pH-Wertes erfolgen bei festen und flüssigen Nährböden bei +15 °C. Der pH wird bei Bedarf auf den angegebenen Wert Eingestellt. Der Originalansatz ist während der Messung Ies pH-Wertes für evtl. Korrekturen flüssig zu halten. Die korrektur erfolgt durch Zugabe von 1 N oder 1/10 N Salzsäure oder Natronlauge zu einer genau abgemessenen Nährbodenprobe (z.B. 50 ml). Die Menge an Korrekurlösung für den gesamten Ansatz ergibt sich aus der Menge an Korrekturlösung für die Nährbodenprobe.

Durchführung einer pH-Korrektur

  1. Nährbodenansatz sterilisieren.
  2. Probe steril entnehmen und schnell auf +25 °C abkühlen
  3. pH-Wert der Probe messen und ggf. durch Titration auf korrekten Wert einstellen.
  4. Bei Bedarf die aus dem Titer errechnete Menge an Salzsäure bzw. Natronlauge dem Ansatz steril zugeben. (Salzsäure und Natronlauge können durch Glasfilter oder spezielle Membranfilter sterilfiltriert werden).

 

Sterilisation

Vor dem Sterilisieren sollte der Nährboden nach Möglichkeit in kleinere Portionen, beispielsweise in die endgültigen Untersuchungsgefäße (ausgenommen Petrischalen), abgefüllt werden.

Wenn in der Zubereitungsvorschrift nichts anderes vermerkt ist, so erfolgt die Sterilisation im Autoklaven über 5 Minuten bei +121 °C. Aufheiz- und Abkühlzeiten, abhängig vom Gerätetyp und vom Ansatzvolumen, sind nicht eingerechnet. Sie sind beim Gerätehersteller zu erfragen. Sterilität ist nur dann zuverlässig zu erzielen, wenn der Dampfraum und die Gefäße einwandfrei entlüftet wurden. Zu diesem Zweck wird zu Beginn der Aufheizphase der Autoklav bei geöffnetem Ventil ausgiebig mit strömendem Dampf durchspült. Nach der Sterilisation und nach erfolgtem Druckausgleich sollten zur Verminderung der Hitzebelastung des Nährbodens die Gefäße sofort aus dem Autoklaven genommen und rasch abgekühlt werden, z.B. auf Gießtemperatur. Hier empfiehlt sich kaltes, fließendes Wasser.

Höhere Temperaturen und längeres Erhitzen als vorgeschriebenen schaden der Qualität des Nährbodens!

Das Autoklavieren ist die sicherste Art der Sterilisation von Nährböden. Steht ein Autoklav nicht zur Verfügung, so kann als Notbehelf ein Druckkochtopf, wie er im Haushalt Verwendung findet, eingesetzt werden.

Platten gießen

Um die Kondenswasserbildung im Deckel der Petrischalen weitgehend zu vermeiden, sollten die Nährmedien bei möglichst nicht mehr als +45 °C bis +55 °C zu Platten gegossen werden. Zuvor ist das Ansatzgefäß gut umzuschwenken, um eine gleichmäßige Durchmischung des Nährbodens zu gewährleisten. Luftblasen in der Platte werden durch kurzes Befächeln mit der entleuchteten Bunsenbrennerflamme entfernt. Vor dem Beimpfen können feuchte Agar-Oberflächen, die das Schwärmen von Mikroorganismen bzw. das Zerfließen von Kolonien begünstigen würden, im Brutschrank bei +30 °C bis +40 °C getrocknet werden. Dazu wird der Bodenteil der Petrischale mit der Innenseite nach unten auf den daneben liegenden Deckelteil seitlich aufgesetzt. Die Trocknungszeit beträgt ca. 20-30 Minuten, in Brutschränken mit Luftumwälzung entsprechend weniger.

Schrägagarröhrchen

Für bestimmte Anwendungsgebiete in der Mikrobiologie hat es sich als sinnvoll erwiesen, Oberflächenzüchtungen in Kulturröhrchen durchzuführen (z.B. für die Stammhaltung). Für diesen Zweck wird eine große Nährbodenoberfläche benötigt, die man mittels „Schrägagar“ erzielen kann. Dazu werden die mit dem sterilisierten, noch flüssigen Agarnährboden befüllten Röhrchen in eine derartige Schräglage gebracht, daß über einer bis ca. 3 cm langen Hochschicht eine mindestens ebenso lange Schrägfäche entsteht. In der festgelegten Position läßt man den Nährboden erstarren.

Saure Nährböden

Agar-Nährböden mit einem pH-Wert unter 6,0 müssen besonders schonend zubereitet werden, da beim Erhitzen in saurem Milieu Agar-Agar hydrolisiert und somit die Gelstabilität des Nährbodens abnimmt. Eine Wiederverflüssigung ist deshalb möglichst zu vermeiden. Ist eine entsprechende Zubereitungsweise nicht möglich oder eine Wiederverflüssigung unvermeidbar und somit eine Verringerung der Gelstabilität erfahrungsgemäß zu erwarten, so kann man eventuell dem Nährboden vor dem Auflösen Agar-Agar (Merck, Art. Nr. 1614) zugeben. Im allgemeinen reichen ca. 5,0 g/Liter für diesen Zweck aus.

Zusammensetzung der Nährböden

Einige Nährbodengrundsubstanzen weisen als Naturstoffe gewisse chargenabhängige Eigenschaftsschwankungen auf. Diese müssen in den Trockennährböden fallweise durch Anderungen der Mengenverhältnisse ausgeglichen werden, um reproduzierbare Ergebnisse bei der Kultivierung von Mikroorganismen zu erhalten. Daher werden für die Trockennährböden „typische“ Zusammensetzungen deklariert.

Wie alle unsere für mikrobiologische Anwendungen vorgesehenen Produkte unterliegen auch die Trockennährböden einer intensiven Qualitätskontrolle vom Rohstoff bis zum Verkaufsprodukt. Dadurch wollen wir sicherstellen, daß wir, trotz der im vorangegangenen Kapitel angesprochenen unvermeidbaren Eigenschaftsschwankungen bei einer Reihe von Nährbodengrundsubstanzen, dem Anwender Trockennährböden von hoher und weitestgehend konstanter Qualität an die Hand geben können. In den Beschreibungen der einzelnen Trockennährböden sind die in unseren Laboratorien für die Qualitätskontrolle jeweils verwendeten Teststämme und deren Reaktionen aufgeführt. Durch sie sind die mikrobiologischen Eigenschaften des betreffenden Nährbodens definiert.

Bei vielen Nährböden erfolgt darüber hinaus eine quantitative Prüfung durch Keimzahlbestimmung von Bakterien- oder Hefekulturen. Dazu werden die Nährböden mit einem Spiralplattengerät aus Zellsuspensionen mit ca. 10 000 KBE/ml beimpft. Nach Bebrütung und Keimzählung kann die Wiederfindungsrate, bezogen auf einen Referenznährboden (z.B. CASO-Agar), als Prozentzahl angegeben werden. Bei nicht selektiven Nährböden sind dabei Werte um 100% zu erwarten, wobei für die Einzelwerte mit Rücksicht auf die Genauigkeit der Methode 70% als untere Grenze festgelegt wurden. Die Wiederfindungsraten auf Selektivnährböden sind natürlich niedriger, oft auch bei den gewünschten Keimen. Bakterien, die im Wachstum unterdrückt werden sollen, werden aus dichten Zellsuspensionen beimpft, um die Hemmwirkung anhand einer möglichst niedrigen Wiederfindungsrate gut zu erkennen.

Mögliche Zubereitungs- und Handhabungsfehler

Trockennährboden verklumpt

  • Lagerung bei zu hoher Luftfeuchtigkeit
  • Packung zu lange geöffnet
  • Packung nach Anbruch ungenügend verschlossen
  • Trockennährboden zu alt

pH-Wert-Abweichung

  • Wasser nicht neutral
  • Packung ungenügend verschlossen
  • Nährboden bei Zubereitung überhitzt
  • Trockennährboden zu alt

Trübung, Ausfällung

Eine Trübung im zubereiteten Nährboden ist stets dann als Mangel zu betrachten, wenn sie im Anwendungsgefäß (d.h. Petrischale, Röhrchen usw.) störend in Erscheinung tritt. Eine lediglich im Ansatzgefäß infolge der wesentlich größeren Schichtdicke des Nährbodens sichtbare Trübung stellt keinen Mangel dar. Bodensatz bildende Ausfüllungen sind hingegen als Fehler zu betrachten. Ausnahme: Obligat trübe Nährböden!

  • Wasser ungenügend entsalzt
  • Ansatzgefäße nicht sauber genug
  • pH-Wert abweichend (vergl. pH-Wert-Abweichung)
  • Nährboden bei Zubereitung überhitzt
  • Bei selbstgemischten Nährböden: Grundsubstanzen enthalten niederschlagsbildende Begleitstoffe
  • Durch das Probenmaterial verursacht
  • Wasserverlust des zubereiteten Nährbodens durch Verdunstung

 

Erstarrungspunkt zu hoch

Von Bedeutung, wenn Probenmaterial oder hitzeempfindliche Substanzen in den noch flüssigen Nährboden einzumischen sind.

  • Zuviel Trockennährboden eingewogen
  • Agar-Agar nicht geeignet

 

Gelstabilität zu niedrig

  • Zu wenig Trockennährboden eingewogen
  • Trockennährboden unvollständig gelöst
  • Nährboden bei Zubereitung überhitzt, evtl. bei zu niedrigem pH-Wert (vergl. pH-Wert-Abweichung)
  • Ansatzgefäß beim Plattengießen nicht umgeschüttelt
  • Bei selbstgemischten Nährböden: Ungeeigneter bzw. zu wenig Agar-Agar
  • Saurer Nährboden (vergl. Saure Nährböden) nicht genügend schonend zubereitet

 

Farbabweichung

  • Abweichender pH-Wert bei indikatorhaltigen Nährböden (vergl. pH-Wert-Abweichung)
  • Nährboden bei Zubereitung überhitzt: Nährboden dunkel, Farbstoffe zerstört, Zucker karamelisiert
  • Ansatzgefäße nicht sauber genug

 

Fertige Nährböden kontaminiert

  • Ungenügend sterilisiert
  • Nach der Sterilisation nachträglich kontaminiert, z.B. durch Fehler beim Plattengießen, durch kontaminierte Petrischalen

 

Zu geringes Wachstum

  • Rückstände wachstumshemmender Substanzen: In den Ansatz- oder Kulturgefäßen (z.B. Spülmittel), im Wasser, im Untersuchungsmaterial
  • Keime im Untersuchungsmaterial bereits geschädigt
  • pH-Wert-Abweichung des Nährbodens
  • pH-Anderung durch saures (oder basisches) Probenmaterial
  • Bei Basisnährböden: Zusätze fehlerhaft dosiert
  • Nährboden bei Zubereitung überhitzt
  • Bei Einmischnährböden: Proben bei zu hoher Temperatur eingemischt

 

Zu starkes Wachstum

  • Nährböden bei Zubereitung überhitzt, dadurch Zerstörung von selektiven Hemmstoffen
  • Bei Basisnährböden: Zusätze fehlerhaft dosiert
  • Nährboden mit zuviel Probenmaterial beimpft

 

Kolonien zerfließen oder schwärmen

  • Nährbodenoberfläche zu feucht
  • Nährbodenoberfläche mit zu viel Probenmaterial beimpft
  • Nährboden bei Zubereitung überhitzt, dadurch Hemmstoffe zerstört

 

Wachstum atypisch

  • Nährboden fehlerhaft zubereitet
  • Trockennährboden zu alt
  • Fertiger Nährboden zu alt bzw. verdorben
  • Kulturbedingungen stimmen nicht
  • Rückstände von Fermdsubstanzen: In Ansatz- oder Kulturgefäßen (z.B. Spülmittel), im Wasser, im Untersuchungsmaterial

Fertig zubereitete Nährböden sind nur begrenzt haltbar. Wenn nichts anderes angegeben ist, kann unter geeigneten Lagerbedingungen mit einer Haltbarkeit von mehreren Monaten gerechnet werden. Für einen längeren Zeitraum wird eine Lagerung bei ca. +12 °C bis +15 °C empfohlen. Agar-Nährböden dürfen nicht unter 0 °C gelagert werden, da sonst die Gelstruktur der Nährböden zerstört wird. Aufbewahrung bei Raumtemperatur ist im allgemeinen etwa 1-2 Wochen möglich. Sie sollte stets lichtgeschützt erfolgen.

Bei längerer Lagerung sollten die Petrischalen zum Schutz gegen Austrocknung der Nährbodenplatte außerdem einzeln entlang der Fuge zwischen Deckel- und Bodenteil mit Klebeband umwickelt oder zu mehreren in Plastikbeuteln luftdicht verpackt werden. Flüssige, in Röhrchen oder Kolben abgefüllte Nährböden sollten ebenfalls luftdicht verschlossen werden. Wasserverlust kann zu Ausfüllungen oder zum Auskristallisieren von bestimmten Substanzen des Nährbodens führen sowie Schrumpfungsrisse in den Nährbodenplatten verursachen.

Bei Nährböden, die verderbliche Zusätze enthalten, ist es oft besser, das zubereitete Basismedium zu lagern und die Zusätze bei Bedarf steril einzumischen.

Einige Stunden vor Gebrauch sollen die Nährböden im Brutschrank auf die erforderliche Bebrütungstemperatur gebracht werden.

Information:
In den Kühllagern der Firma Plieske + Lederer GmbH wird eine Themperatur von 12° C eingehalten. Zusätzlich werden die Kühllager regelmäßig desinfiziert. Dies garantiert dem Dermatologen eine optimale Lagerhaltung.

Unschädliche Beseitigung der Kulturen

Über die Desinfektion von mikrobiologischen Kulturen und die Reinigung bzw. Entsorgung von mikrobiell kontaminiertem Material, insbesondere bei erwiesenem oder verdachtsweisem Vorhandensein von pathogenen Mikroorganismen, geben die DIN-Norm 58956 Teil 4 und die Empfehlungen des Bundesgesundheitsamtes Auskunft.
Demnach ist alles Material vor einer Entsorgung oder Reinigung zunächst vor allem thermisch zu desinfizieren. Eine chemische Desinfektion sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen.

Eine thermische Desinfektion von Kulturen in Einweggefäßen, insbesondere in solchen aus Kunststoff, kann auf einfache und zweckmäßige Weise durch Autoklavieren (+121 °C, ca. 30 Min,) in hochschmelzenden Plastikbeuteln erfolgen. Danach dürfen die Beutel samt Inhalt der Müllbeseitigung zugeführt werden. Wenn geeignete Verbrennungsanlagen zur Verfügung stehen, so kann eine Abtötung und Vernichtung der Kulturen auch durch Verbrennen vorgenommen werden. Kulturen in wiederverwendbaren Glasgefäßen (z.B. Kulturröhrchen, Kolben) werden zunächst durch Autoklavieren (+121 °C, ca. 30 Min.) desinfiziert. Auch mikrobiell verschmutzte Glasgefäße oder hitzestabile Geräte werden zunächst im Autoklaven (+134 °C, ca. 20 Min.) oder im Heißluftschrank (+180 °C, mind. 30 Min.) desinfiziert. Erst danach erfolgt die Reinigung der Gefäße oder Geräte. Eine eventuelle Sterilisation schließt daran an. Sie wird ebenfalls im Autoklaven oder im Heißluftschrank durchgeführt.

Eine chemische Desinfektion erfolgt mittels geeigneter Desinfektionsmittel. Die enthaltenen Wirkstoffe sind meistens nur gegenüber vegetativen Mikroorganismen, nicht aber gegenüber Bakteriensporen wirksam. Gewisse Bakterien und gewisse Viren sind gegenüber einigen Wirkstoffen resistenter als die übrigen Keime. Bei der chemischen Desinfektion müssen alle Objekte vom Desinfektionsmittel vollständig benetzt werden. Anhaftende Luftblasen sind daher zu entfernen. Für eine ausreichende Überflutung der Nährbodenoberfläche in einer Petrischale von 9 cm Durchmesser sind ca. 10 ml Desinfektionslösung erforderlich. Für eine sichere Desinfektion läßt man die Desinfektionslösung mind. 6 Stunden, zweckmäßig über Nacht, einwirken.
Empfehlenswert ist die Verwendung von Desinfektionsmitteln, die nach § 10 des Bundesseuchengesetzes vom 18. Dezember 1979 vom Bundesgesundheitsamt geprüft oder in die Liste der geprüften und als wirksam befundenen Desinfektionsmittel der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie aufgenommen sind. Desinfektion, die von Plieske + Lederer GmbH vertrieben wird, unterliegt ausschließlich dieser Liste (DGHM).